Nach der alten Oasenstadt Yasd geht die Reise nun weiter nach Schiras, leider nicht mehr mit der Eisenbahn, sondern wieder mit dem Bus. Die Busse ("VIP-Busse") sind zwar auch sehr bequem, aber im Zug hat man mehr Bewegungsfreiheit, es gibt vielfach einen Speisewagen und es ist einfacher, mit den Mitreisenden ins Gespräch zu kommen. Allerdings sind die Zugsverbindungen in Iran - so wie in vielen andern Staaten auch - schlecht und die Reisezeit ist viel länger als mit dem Bus. Häufig gibt es für längere Strecken Nachtzüge, die wir aber meiden. Wir wollen die Landschaft, die wir bereisen auch sehen, und nicht verschlafen!
Schiras liegt 700 km südlich von Teheran, zählt knapp 2 Mio Einwohner/-innen und ist bekannt für seine Gartenanlagen, für die Rosenzüchtungen und das daraus gewonnene Rosenwasser und als Geburtsstadt des Dichters Hafis.
Die Rotweinsorte Shiraz oder Syrah stammt aber nicht, wie häufig angenommen, aus dieser Stadt sondern höchstwahrscheinlich aus dem Rhonetal.
Zwei wichtige Herrscherdynastien stammen aus Schiras:
Die Achämeniden (559 bis 330 v. Chr.) schufen das erste persische Grossreich, welches sich von Griechenland bis Afghanistan erstreckte. Zum ersten Mal in der Geschichte war der gesamte Vordere Orient unter einer Herrschaft vereint. Dieses Perserreich war ein bunter Vielvölkerstaat, in dem Mehrsprachigkeit die Regel war. Ihre Hauptstadt Persepolis, welche unweit von Schiras liegt, war eine der glanzvollsten Städte dieser Zeit. (Bellazmira wird darüber berichten).
Die Herrscher versuchten nie, ein einheitliches und normiertes Staatswesen zu schaffen, sondern tolerierten verschiedene Religionen und Kulturen. Die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften prägten die gesamte Region nachhaltig. In Alexander der Grosse eroberte 330 v. Chr. Persien und setzte der Achämenidenherrschaft ein Ende.
Rund 500 Jahre später entstand unter den Sassaniden das zweite persische Grossreich, welches in etwas die heutigen Staaten Iran, Irak, Aserbaidschan, Turkmenistan und Afghanistan umfasste. So wie die Achämeniden den Griechen gefährlich wurden, so bedrängten nun die Sassaniden Rom und brachte diesem empfindliche militärische Niederlagen bei. So fiel der römische Kaiser Gordian in einer Schlacht und später wurde der Imperator Valerian zusammen mit 70'000 Soldaten in die Gefangenschaft geführt.
Alle Iraner/-innen sind begeistert von Poesie. Die Gedichte von Saadi (1210-1291) und Hafiz (1315-1390) entzücken auch heute noch alle Generationen und jedes Kind kann einige Zeilen dieser beiden Klassiker zitieren. Beide lebten in Schiras und diese Stadt wird daher vor allem mit diesen beiden Dichtern assoziert. Beide haben auch ihre Gedenkstätte in der Stadt - beliebte Ausflugsziele vieler Iraner/-innen.
Die Gedichte von Hafiz sind oft recht freizügig, handeln von Wein, Erotik und Liebe und passen wohl nicht gut in das Weltbild konservativer Iraner/-innen. Trotzdem können Hafis-Gedichte Iraner/-innen zum Weinen bringen - so unvorstellbar für uns Westler wie die Vorstellung, dass die Poesie von Walter von der Vogelweide (1170 - 1230) heute noch über Generationen hinweg die Menschen zu Tränen rühren würde.
Mode für die Frau...
... und für den Mann
Moscheen, Paläste und Parks
Links:
Eine kleine Videoperle: Kurz-Interviews mit jugendlichen Iraner/-innen zum Thema Familie, Freundschaft, Liebe, Heirat und Sex, 15 Minuten.
https://www.youtube.com/watch?v=n4Vn38iOsw0
Eine kurzes Video mit Impressionen von Schiras und ihren Bewohner/-innen, 3 Minuten
https://www.youtube.com/watch?v=MqVu135qzF8
Leben als Jugendliche im Iran, Video des Jugendmagazins Galileo, 10 Minuten
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Carmen, de Crossfit (Montag, 08 Juli 2019 17:43)
Muy bonitas fotos, muy bien explicado todo.
Se os ve muy guapos y estupendamente a los dos!!!
Graciela ( crossfit) (Mittwoch, 10 Juli 2019 21:45)
Preciosas e impresionantes fotos y paisajes. Muy bonito todo.
La narración de primera.
A uds dos se los ve muy bien y parece que haciendo amigos.
Una maravilla de verdad.
Se los echa de menos.
Abrazos y besos.� � �.