Kirgistan, Birds of Prey Festival

10. August 2019

Am 10. August organisierte CBT (Comunity Based Tourism), die Reiseagentur, mir der wir schon gute Erfahrungen gemacht hatten (s. Artikel Kirgistan: Der Süden) in der Nähe des Issyk Kul See ein Festival. Bei diesem jährlich stattfindenden Anlass soll den ausländischen Tourist/-innen die kirgisische Kultur näher gebracht werden.

Da der Veranstaltungsort auf unserer Route lag und die Datum passte, suchten wir in einem nahe gelegenen Dorf eine Unterkunft und fuhren dann zu diesem Festival.

Wir waren nicht die einzigen. Geschätzte 500 ausländische Gäste - wahrscheinlich alle Travellers, die zu dieser Zeit in der Nähe waren, besuchten dieses Festival.

Geboten wurde ein vielfältiges Programm mit Musikdarbietungen, Bogenschiessen, traditionellen Tänzen, einem Aufbau einer Jurte auf Zeit und - als Höhepunkt - verschiedene Pferdesportarten und die Jagd mit Adlern und Falken.

Die Beizjagd, die Jagd mit Hilfe von Greifvögeln, hat von der Türkei bis in die Mongolei eine jahrhundertelange Tradition. Dazu werden Jungvögel aus den Nestern entwendet und aufgzogen. In Kirgistan sind das vor allem Falken und Steinadler. Letztere werden wegen ihrer Grösse besonders geschätzt und auch zur Wolfsjagd eingesetzt. Die Raubvögel werden dann nach ca. 15 Jahren wieder freigelassen. Sie würden sich sehr schnell wieder an die Freiheit gewöhnen und seien ohne weiteres überlebensfähig.

Bei einer Demonstration der Beizjagd wird in Kirgistan normalerweise ein Kaninchen freigelassen und der Raubvogel dann darauf angesetzt. Bei unserem Festival wählte man allerdings eine vegetarische Variante, wahrscheinlich aus Rücksicht auf empfindliche Zuschauer/-innen. Dabei wurde kein lebendes Kaninchen gejagt, sondern ein Reiter schleifte an einem Seil ein Fell hinter sich her. Die Greifvögel waren aber nur mit Mühe dazu zu bewegen, sich auf dieses leblose Fell zu stürzen. Mit viel gutem Zureden der Falkner klappte es doch noch ein paar Mal.

Sehr beeindruckt waren wir von den Reitkünsten der Kirgisen wie auch von der Agilität der Pferde. Sei es, dass bei vollem Galopp Gegenstände vom Boden aufgenommen wurden, sei es bei Ringkämpfen auf dem Pferd, oder - besonders staunenswert - beim Buzkaschi.

Buzkaschi ist wie Polo ohne Stock und ohne Ball, dafür mit einer toten Ziege, welche ins gegnerische Tor geworfen werden muss. Das Spiel wir von 20 oder mehr Spielern gespielt, umso mehr Teilnehmer es sind, umso härter das Gerangel. Die Spieldauer ist nicht einheitlich definiert, sondern können über Stunden, z.T. auch über Tage gehen.Buzkaschi gilt als eines der brutalstenund gefährlichsten Spiele der Welt.

Sehr eindrücklich sieht man das in folgendem Video (nicht von uns, so wenig wie das nebenstehende Foto):

https://www.youtube.com/watch?v=lpKQEVdcI0g

 

Bei der Darbietung an unserem Festival ging es zwar auch ganz schön hart zur Sache, aber auch hier wurde sicher Rücksicht auf das zartbesaitete ausländische Publikum genommen.

Ebenso beeindruckt waren wir von der sehr professionellen Organisation des Festivals. Ein so grosses Festival inmitten der Steppe mit einem vielfältigen Programm zu veranstalten, ist keine einfache Sache. Es klappte aber alles wie am Schnürchen, sicher auch dank den vielen einhheimischen Helfern. Beim Essen - das Mittagessen war im Eintrittspreis inbegriffen - rechneten wir mit grösseren Schlangen. Aber es gab überhaupt keine Wartzeiten. Jede/-r der rd. 500 Teilnehmer/-innen konnte sich einfach den vorbereiteten Teller mit Plov (zentralasiatische Reisspezialität), Salat und Früchte holen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Carmen, de Crossfit (Samstag, 07 September 2019 13:23)

    La verdad es que sois un libro abierto.
    Se ve muy bien organizado el Festival ese y el vídeo de Youtube del juego de la cabra muerta, realmente es muy peligroso. Me alegro que estéis disfrutando tanto.