Kirgistan: Kaji-Say und Karakol

11.- 16. August

Einen Tag nach dem Festival reisten wir weiter und gönnten uns am Südufer des Yssykköl-Sees ein paar ruhige Tage, die wir mit Blog schreiben, lesen, spazieren und einem kleinen Ausflug verbrachten.

Wir übernachteten in Kaji-Say, einem bei Russen und Kirgiesen beliebten Badeort. Der Yssykköl-See ist rund 12mal so gross wie der Bodensee, aber ruhig wie ein kleiner Baggersee. Der leicht salzhaltige See besitzt mehrere Zuflüsse, aber keinen Abfluss. Die See ist auch Schauplatz der Romane des bekanntesten kirgisischen Schriftstellers, Tschingis Aitmatow. Wer kann sich noch an den Roman Dshamilja erinnern, einer Liebesgeschichte, die in den Siebziger Jahren sehr populär war und auch heute noch zu kaufen ist?


Einen Ausflug machten wir zum knapp 20 Kilometer von Kaji-Say entfernten Skazka Canyon, bekannt vor allem als Fairy Tale Canyon. Dieser Name ist zwar recht kitschig, aber die bizarren Felsformationen in unterschiedlichen Farben haben wirklich etwas märchenhaftes.

 

 

Auf dem Hin- wie auf dem Rückweg versuchten wir es mit Autostopp. Es hielt aber niemand, bis uns dann nach einiger Zeit der öffentliche Bus mitnahm.


 

Das nächste Ziel: Karakol. In diesem kleinen Städchen am Ostrand des Yssykköl-Sees treffen sich alle in- und vor allem ausländischen Reisenden und Bergsteiger, die Touren in die nahe gelegenen Berge des Tian Shan, einer Gebirgskette, die ganz Zentralasien bis China durchzieht,  unternehmen wollen.

Leider hatten wir nun zum ersten Mal auf dieser Reise Wetterpech: Dauerregen, Nebel und kühle Temperaturen dominierten und die Wetteraussichten waren auch nicht gut. In höheren Lagen schneite es sogar. Das war keine Wetter für Wanderungen, nicht mal für eine kleine. So schauten wir uns etwas in der Stadt um, bevor wir nach Kasachstan weiter zogen. 

Etwas Besonderes ist die Dunganen-Moschee. Dunganen sind moslemische Han-Chinesen, die im 19. Jahrhundert China verlassen haben und heute in östlichen Gegenden von Kasachstan und Kirgistan wohnen. Die Moschee wurde anfangs des 20 Jahrhunderts von chinesischen Facharbeitern und lokalen Dunganen gebaut. Sie hat daher auch einen ausgesprochenen chinesischen Charakter.

Wie in allen Moscheen der Welt werden Frauen nur zugelassen, wenn sie die Minimalanforderungen an islamische Kleidervorschriften befolgen. Deshalb werden den Frauen, welche dieseAnforderungen nicht erfüllen, vor der Moschee lange Mäntel ausgehändigt. Diese sind meist recht unansehnlich, das sollen sie auch sein (s. Bellazmira in unserem Blogartikel über Schiras, Iran). Nicht so in der Dunganen-Moschee! Frauen haben hier die Auswahl an grellbunten Samtmänteln in verschiedensten Farben.  Bellazmira fand das so amüsant, dass sie mehrmals zum Eingung zurück lief und sich wieder einen andern Mantel holte. Der Wächter der Moschee störte sich nicht daran.


Auch erwähnenswert ist das christliche Gegenstück, eine hölzerne orthodoxe Holzkirche, welche aus derselben Zeit stammt wie die Moschee.


Weitere Impressionen aus Karakol, inkl. Leninstandbild:

Am 16. August fahren wir im Regen weiter über holprige Landstrassen mit Ziel Kasachstan.

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Kommentare: 1
  • #1

    Carmen, de Crossfit (Samstag, 07 September 2019 13:32)

    Belly, te sientan muy bien esos abrigos, en serio.
    Se os ve estupendamente a los dos.