Xiahe und das Kloster Labrang

9.-12. Sept. 2019

Und wieder einmal zieht es uns in die Höhe, auf 3000 m.ü.M, ins Städtchen Xiahe (80'000 Einwohner/-innen). Diesmal ist es aber nicht die Natur, sondern ein berühmtes Kloster unser Ziel. Obwohl es unterwegs oft regnete und die Sicht demenstsprechend schlecht war, fasziniert die abwechslungsreiche Landschaft.

 

Xiahe liegt nördlich des autonomen Gebiets Tibet und ist nicht nur durch das Kloster, sondern auch durch die Bevölkerung starkt tibetisch geprägt: 75% sind Tibeter/-innen und nur 14% Han-Chines/-innen. Diese Zahlen stammen allerdings aus dem Jahr 2000. Heute dürfte der Anteil der Han-Chines/-innen grösser sein.

 

Das Kloster Labrang

Auf dem 86 ha grossen Gelände des Klosters befinden sich 48 Tempel und unzählige Kapellen und Mönchszellen. Anfags des 18 Jahrhunderts erbaut, liegt das Kloster in der Schnittstelle der Handelswege zwischen Zentralasien, Tibet und der Seidenstrasse. Es zählt zu den grössten und wichtigten Klöster des tibetischen Buddhismus und ist heute noch sehr aktiv: Rund 3000 Mönche, überwiegend aber nicht ausschliesslich Männer, leben im Kloster.

Labrang gilt auch als eine der wichtigsten Bildungsinstitutionen des Buddhismus in China.

Eine Besonderheit in diesem Kloster ist auch ein Tempel mit lauter Skulpuren aus Ghee, das in etwa unserer Kochbutter entspricht. So riecht es in diesem Tempel auch entsprechend streng nach ranziger Butter. Immer auf Neujahr hin werden diese Skulpturen neu erstellt und bunt bemalt. Im Sommer braucht dieser Tempel als einziger im Kloster air-condition, damit die Butter nicht schmilzt.

Die Atmosphäre in einem buddhistischen Kloster unterscheidet sich stark von derjenigen in einem katholischen. Nichts von andächtiger Stille. Man schwatzt und lacht und auch die Mönche - vor allem die jungen - sitzen während der Andacht nicht nur meditierend und in sich versunken da.

Auf dem Tempelgelände sind nicht nur Mönche und (vor allem chinesische) Tourist/-innen. sondern auch immer hunderte von Pilgern, welche im Kloster ihre Runden drehen und dabei unter anderem Gebetstrommel in Schwung bringen.

Besondere Demut zeigt derjenige Pilger, der den Weg nicht zu Fuß zurücklegt, sondern sich der Länge nach niederwirft und sich so Körperlänge um Körperlänge vorwärts bewegt.

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