Jetzt doch: Australien

Wenn ich früher jeweils gefragt wurde, ob ich schon in Australien gewesen sei, habe ich geantwortet: Noch nicht, das spare ich mir fürs Alter auf, denn Australien ist sicher easy und  kann auch im Rollstuhl bereist werden. Nun ist es also so weit: Ich werde bald 70 und wir sind in Australien. Ich komme aber glücklicherweise noch ganz gut ohne Rollstuhl klar und wir sind froh, noch fit genug zu sein um auch ausgedehnte Stadt- oder Wüstenspaziergänge selbstständig zu unternehmen. 

 

Wir sind am 13. November in Sydney angekommen, Bellazmira aus Abu Dhabi, ich aus Singapore. In den 90 Tagen, die uns das australische Visum erlaubt, planen wir vor allem die östliche Landeshälfte zu bereisen. Danach soll es nach Neuseeland gehen, das wir auch ohne Stress maximal drei Monate besuchen können. Und dann - wenn es in Japan langsam Frühling wird - steht dieses Land, auf das wir uns ganz speziell freuen, auf unserem Programm.

 

 

 

Schon gelernt

Nun aber zuerst Australien. Ich hatte von diesem Land, diesem Kontinent, keine grosse Ahnung. Ich wusste gerade mal, dass die Hauptstadt Canberra eine Planstadt ist und kleiner als Zürich. Dass diese nicht wie angenommen Canberra, sondern Cäänbrah ausgesprochen wird, habe ich erst hier erfahren. Weitere Überraschungen: Die unglaubliche Vielfalt der Flora und vor allem der Fauna. Besonders die bunte Vogelwelt hat mich überrascht. Es wimmelt von Papageien jeder Art, jede lauter als die andere.

 

Kakadus, diese grossen weissen Papageien mit ihren gelben Hauben hatte ich  in Mittelamerika angesiedelt. In Wirklichkeit gibt es diese aber vor allem in Australien, in Teilen von Indonesien und auf den Philippinen. Sicher nicht in Amerika! Und sie sind längst nicht alle weiss, leben vielfach in Schwärmen wie Tauben in Europa - und können ganz schön nerven. Eben wie Tauben.

 

Und es gibt sie nicht nur in weiss, sondern auch in schwarz oder grau mit rosa Köpfen. Diese Arten treten aber in der Regel nicht in Schwärmen auf und sind dadurch bei den Aussies bedeutend beliebter die weissen.

Auch schon gelernt: Das australische English ist nicht einfach English mit einem etwas anderen Akzent, Die gesprochene Sprache ist gespickt mit Ausdrücken und Abkürzungen, die das Verständnis erschweren. This arvo heisst this afternoon. Wenn man zu einem barbie eingeladen wird, erwartet einem keine blonde, magersüchtige Puppe, sondern ein deftiges Barbeque. Für den kleinen Hunger tut es aber auch ein sanga, auf gut deutsch ein Sandwich. Wirklich nicht einfach für uns!


Wer nächstens eine Australien-Reise plant, sei dieser kurze amüsante "Sprachkurs" empfohlen:

https://www.youtube.com/watch?v=NS1Q9w-lTzs

 

 

 

Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Auf Reisen bevorzugen wir öffenliche Verkehrsmittel. Wollen wir abgelegene Orte besuchen, mieten wir ein Auto, manchmal auch für mehrere Tage. Nur in Ausnahmefällen fliegen wir.

In Australien kommen wir mit diesem Konzept aber nicht weit. Vor allem im Landesinnern sind die Distanzen riesig und Busse (Greyhound)  und Züge selten. Zudem verkehren diese in der Regel nur nachts, was wir möglichst vermeiden, denn wir wollen die Landschaften erleben und weder durchschlafen noch ins schwarze Nichts starren. Längere Abschnitte lassen sich hier nur schwer unterteilen, da dann Abreise und/oder Ankunft mitten in der Nacht stattfinden. Einen Camper zu mieten ist für uns auch keine Option, da sind wir zu weit weg von den Menschen.

So gestaltet sich für uns die Reiseorganisation schwieriger als z.B. in Burkina Faso. In Afrika sind viel mehr Leute mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und dadurch kommt man mit Bus oder Sammeltaxi immer weiter. Die AustralierInnen hier hingegen fliegen oder fahren mit dem eigenen Auto.

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Felix (Mittwoch, 28 Dezember 2022 16:57)

    Dass australisches Englisch anders ist, habe ich beim Schlager von Rolf Harris 1963.
    ("Tie me Kangaroo down....") vermutet. DieLyrics sind lesenswert.