Cairns 10.-21.12.2022

Cairns diente uns vor allem als Ausgangspunkt für unsere Tauchtour zum Great Barrier Reef, siehe dazu den Artikel von Bellazmira. Aber auch die Stadt selbst und ihre Umgebung lohnen einen Aufenthalt.

 

Das Herzstück der Stadt ist die Esplanade, die beliebte Strandpromenade mit ihren Parks, Restaurants und  Freizeitangeboten.

Da man in Cairns wegen den giftigen Quallen und den Salzwasserkrokodilen nicht schwimmen kann, wurde eine rd. 5000m2 Pool-Landschaft gebaut, welche mit gefiltertem Meerwasser gefüllt wird. Vor allem Kinder tummeln sich hier bis tief in die Nacht.

Die AustralierInnen sind ja bekannt für ihre Barbeque -Affinität. Die öffentlichen Grillplätze mit ihren immer blitzblank geputzten Elektrogrills sind sehr beliebt - und Grillieren ist natürlich auch hier  Männersache! 

Der Spruch auf der digitalen Anzeigetagel im Bild links ist auch bemerkenswert.

Ansichten einer typischen australischen Kleinstadt

Wie alle australischen Städte, die wir bis jetzt erleben durften, ist auch Cairns eine ausgesprochen grüne Stadt.

Die meisten Gebäude sind auch im Stadtzentrum nicht grösser als dreistöckig. Davon waren - oder sind es auch heute noch - viele Hotels.

"Das schönste Gebäude von Cairns" mit einer speziellen Geschichte, die im Stadtmuseum dokumentiert ist:

1909 stand Michael Boland, ein dynamischer irisch-australischer Importeur, an der vornehmsten Strassenkreuzung Cairns und beschloss, hier ein gigantisches Warenhaus zu bauen. Er engagierte einen australischen Architekten und hunderte von Arbeitern. Der Bau wurde in dreijähriger Handarbeit errichtet, und die Bevölkerung staunte bei der Eröffnung des prachtvollen Warenhauses über das edle Angebot aus aller Welt. Seit dann gilt das Boland's, wie das Haus genannt wird, als das schönste Gebäude von Cairns. 

Eine Entdeckung war für uns im Cairns Museum das Werk der australischen Künstlerin Marina Debris. Mit angschwemmten Müll kreiert si trashion (trash - fashion). Das Ergebnis verblüfft und erschreckt zugleich.

Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin betätigt sie sich als Fundraiserin für Umweltschutzorganisationen und arbeitet mit NGOs und Schulen zusammen.

 

 

 

 

 

 

 

Hier ein "Abendkleid" aus lauter Gesichtsmasken.

Das würde auf dem roten Teppich bei der Oskar-Verleihung für sensationelle Schlagzeilen sorgen und alle Gucci- und Prada-Modelle in den Schatten stellen.

 

 

 

 

 

Der Mann in der Mitte ist echt, trägt aber auch Kleider aus (teilweise) recyliertem Material.

 

 

Hier zwei kurze Videos, die einen guten Einblick in die Arbeit von Marina DeBris geben:

 

Der botanische Garten von Cairns ist eine gelungene Mischung aus gepflegt und verwildert, aus Erholungspark und Lehrpfad. 

25 km nördlich von Cairns, inmitten eines der ältesten Regenwaldes der Welt, befindet sich Kuranda, ein Touristendorf mit Infozentrum, Souvenierläden, einem Streichelzoo und andern "familienfreundlichen Attraktivitäten", einen Ort, den wir normalerweise nicht freiwillig aufsuchen. Trotzdem: Dank dem gut ausgebauten Wanderwegnetz und er Hin- und Rückfahrt mit Seilbahn und historischem Zug kamen auch wir auf unsere Kosten.

 

 

 

 

 

Eine Luftseilbahn führt über zwei Zwischenstationen nach Kuranda. Mit 7.5 km ist es eine der längsten Luftseilbahnen der Welt.

Die Gondeln schweben teilweise nur wenige Meter über den Baumwipfeln und eröffnen so ein seltene Perspektive auf die Baumriesen eines Regenwaldes. Die Reise konnte sogar Bellazmira - trotz ihrer Höhenangst - geniessen.

 

Die Wanderwege im Nationalpark um Kuranda sind nicht nur gut gekennzeichnet und gepflegt, sondern in der Umgebung der Bergstation auch für Rollstuhlfahrer und Kinder geeignet und dort auch sehr belebt.

Aber nur ein paar hundert Meter von der Station entfernt, ist man (fast) alleine unterwegs.

Zurück von Kuranda nach Cairns fahren wir in Serpentinen mit einem historischen Zug, dem Kuranda Scenic Railways.

Zur Versorgung der Goldabbaugebiete wurde Ende des 19. Jh. diese 37 km lange Bahnlinie durch den Regenwald gebaut. Sie überwindet 320 Höhenmeter, führt über 15 Brücken und durch 37 Tunnels und gilt heute noch als technische Meisterleistung. Mindestens 23 Arbeiter verloren beim Bau ihr Leben. Heute dient die Bahn zur Versorgung des Dorfes Kuranda, vor allem aber für Transport der zahlreichen Touristen.

Nicht nur die Bahn ist daher gut unterhalten, auch die historischen(?) Bahnhofsgebäude sind herausgeputzt.

Die Aussicht während der gut 1.5 stündigen Fahrt ist ein grossartiges Erlebnis.

So müssen sich australische TouristInnen auf einer Bahnfahrt durch die Schweizer Alpen fühlen!

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