Brisbane 12. - 17.01.2023

Nach vielen Stränden  (an denen man wegen tödlichen Quallen und/oder Krokodilen nicht baden kann) und den dazugehörigen Feriendörfen, in denen  "alles nur für Touristen" ist, machen wir uns auf den Weg nach Brisbane

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Google Earth

 

Brisbane, mit 2.2 Mio EinwohnerInnen die drittgrösste Stadt Australiens, wurde vor 200 Jahren von den Engländern als Strafkolonie gegründet. Das Land wurde den Aborigines ohne Abkommen entwendet und es kam in der Folge zu gewaltsamen Konflikten. Um die Eindringlinge zu vertreiben, verbrannten die Ureinwohner deren Ernten. Die Situation wurde entschärft, als man sich auf Mietzahlungen für die genutzten Flächen einigte.

 

Dichtestress erlebt man in "Brissie", wie Australier mit ihrer Vorliebe für Abkkürzungen die Stadt oft nennen, kaum. Wie alle australischen Städte, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, erstreckt sie sich über ein grosses Gebiet, Pro km2 leben in Brisbane nur gerade 412 Menschen - in Zürich sind es mit 4592 über zehn Mal mehr!  Australien hat Platz, viel Platz. Verdichtetes Wohnen ist hier  kein Thema. Hochhäuser findet man fast ausschliesslich im  "Central Business District", der nur wenig grösser ist als Zürichs Kreis 1. In den übrigen Quartieren dominieren ein- bis dreistöckige Häuser.

 

 

Der australische Ibis ist weit verbreiteter - auch hier mitten in Brisbane -  aber ungeliebter Vogel, verschrien als "bin chicken" (Müllhuhn). Nun ist er aber dabei, sein Image zu verbessern, indem er ein verhasstes Tier auf seinen Speiseplan gesetzt hat, die giftige Aga-Kröte.

 

Hier der lesenswerte Bericht: https://www.nzz.ch/panorama/muellhuehner-legen-sich-mit-verhasster-aga-kroeten-an-ld.1718869


Zwei Quartiere haben es uns besonders angetan:

 

West End mit seiner entspannten Atmosphäre, der guten Durchmischung der Bevölkerung, den originellen Kneipen, dem internationalen Essensangebot, den Mikro-Brauereien, den vielen Gründflächen, seiner Lage am Fluss und dem alternativen Touch. Vergeichbar mit dem Kreis 5 in Zürich, aber relaxter, unaufgeregter.

Bild oben: Supplied

 

Sonntag-Nachmittag im Quartier:

https://www.youtube.com/watch?v=6jkmjiECag4

Bilder zum Teil aus staatlichen Tourismus-Webseiten.


Das zweite von uns geschätzte Quartier ist South Brisbane mit South Bank, angrenzend an West End. 

 

Gleich nebeneinander befinden sich hier mehrere Museen und Galerien. Für uns besonders interessant, die Gallery of Modern Art.

Oft fühle ich mich mit moderner Kunst allein gelassen und stehe dann ratlos vor Kunstwerken - oder es hangen seitenlange Abhandlungen in kleiner Schrift an den Wänden, gerne auch noch auf "kinderfreundlicher" Höhe. Das macht mich dann fast wütend. 

 

Die Ausstellungen in der Gallery of Modern Art sind aber gut gestaltet mit kurzen, verständlichen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Objekten. Wir verbrachten gleich zwei Halbtage in diesem Museum.

https://www.qagoma.qld.gov.au/

Die beliebteste Attraktion an der South Bank ist aber eine grosse Strandanlage mit Grill- und Spielplätzen, einem grossen Schwimmbecken mit Sandstrand, parallel zum Fluss Brisbane.


Beim Schlendern durch South Brisbane kamen wir an einer Messehalle vorbei, in der gemäss Aushang eine "Bookfest" stattfand. Wir konnten uns darunter nichts genaues vorstellen, aber Bücher interessieren uns. Also beschlossen wir, uns das anzusehen. Beim Eingang wurden wir gefragt, ob wir einen der grossen Einkaufswagen wollten, die dort bereitstanden.  Wir lehnten dankend und lachend ab, denn wir hielten das für einen Scherz. Wer braucht schon einen Einkaufswagen, wenn er vielleicht ein Buch kaufen will! Als wir die Halle betragen, wurde uns schnell klar, dass dieses Angebot ernst gemeint war.

In einer riesigen Messehalle lagen Zehntausende von Büchern und Tausende von DVDs zum Verkauf aus. Und das Publikum griff zu, füllte Taschen, Körbe und - ja - mächtige Einkaufswagen und es bildeten sich an den zahlreichen Kassen lange Schlangen.

Einerseits schön, dass nach wie vor Bücher gelesen werden. Anderseits befanden sich einige der KäuferInnen in einem gierigen Kaufrausch, griffen zu, vielleicht weil es so billig war,weniger als 2 Euro pro Buch. Aber faszinierend war unser Besuch sowieso.


 In Brisbane trafen wir unseren Tauchpartner aus Cairns, Mitreisenden in den Tabellands und "Adoptivsohn" Michael wieder. Mit ihm unternahmen wir einen Spaziergang der South Bank entlang und fuhren mit der Fähre ein Stück auf dem Fluss quer durch die Stadt,  bevor sich unsere Wege wieder trennten. Aber wir treffen uns wieder, irgendwo in Neuseeland!

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