Mumbai: Erste Eindrücke

Nach einer 26stündigen, nicht einfachen Reise kamen wir 19. Januar ziemlich erschöpft in unserer gebuchten Unterkunft in Mumbai an. Wir wohnen nun für eine gute Woche in der "Parsen-Kolonie", (darüber bald mehr) einem ruhigen und trotzdem zentralen Viertel. "Zentral" ist  in einer 20 Millionen-Stadt allerdings relativ: Wir sind ca. eine Autostunde vom "Gate of India" entfernt, welches als Herzstück Mumbais gilt.

 

Zuerst fällt mir die Zunahme des Verkehrs und der Menschen im Vergleich zu meinem letzten Besuch auf. Logisch: Jeden Tag strömen Tausende von Menschen vom Land in die Stadt in der Hoffnung, hier eine bessere Zukunft (Arbeit, Bildung, Gesundheit)  zu finden. Zudem wächst dank der Zunahme des Bruttosozialproduktes auch die Mittelschicht und damit auch die Wagendichte auf den Strassen.

Nicht nur der Privatverkehr hat zugenommen, auch der Kampf um einen Platz in der städtischen Eisenbahn, die schon vor Jahren hoffnungslos überfüllt war, wurde härter und kann in Stosszeiten in richtige Schlachten ausarten. Gut, gibt es wenigstens für Frauen genügend eigene Wagen.

Es ist schwierig, einen nachvollziehbaren Eindruck des Verkehrs und der Menschenmassen in Mumbai zu vermitteln. Für ZürcherInnen: Stellt euch das Zürifäscht beim Bellvue vor - wenn der Verkehr nicht umgeleitet würde... Para Canari@s: El carnaval en Las Palmas en medio del tráfico diario...

 

 

Ich habe trotzdem versucht, in einem kurzen Video den Verkehr in Mumbai zu zeigen:

Dieses YouTube-Video zeigt Szenen, wie wir sie auch erlebt haben, aber mitten im Gedränge natürlich nicht filmen konnten.

https://www.youtube.com/shorts/Rrl9Ubr_FFI

 

 Bild: Times of India

 

Ebenfalls zu meinen ersten Eindrücken gehört, dsss man vermehrt muslimische Frauen mit Ganzkörperschleier, häufig auch mit Niqab, sieht. Ist dies ein Anzeichen einer zunehmenden Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung? Auch dazu später mehr.

Aufgefallen ist uns aber auch, dass es bedeutend weniger BettlerInnen gibt als noch vor wenigen Jahren. Liegt das daran, dass sich die Armut der untersten Schichten dank dem wirtschaftlichen Boom doch etwas gebessert hat? Oder geht die (Lokal-)Regierung repressiver gegen BettlerInnen vor?
Vielleicht erfahren wir während unserer Reise auch mehr darüber.

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