Happy Bihu!

Was ist Bihu?

Bihu ist ein mehrtägiges Fest, das im indischen Bundesstaat Assam gefeiert wird. Einerseits ist es ein Frühlingsfest (wie das Sechseläuten in der Schweiz), anderseits fällt es mit dem Beginn des assamesischen Neuen Jahres zusammen und ist deshalb ein besonders wichtiges Fest. Die Rituale spiegeln Einflüsse aus verschiedenen sino-tibetischen und südostasiatischen Kulturen wider. Bihu wird heute von allen AssamesInnen gleichermassen gefeiert, unabhängig von Glauben oder Kaste.

 

Wann und wie wird Bihu gefeiert?

Offiziell dauert Bihu dieses Jahr vom 14. bis am 20. April. Wir haben aber auch noch am 22. April nachts eine begeisterte und unermüdliche Bihu-Truppe getroffen.

Wir haben zwei völlig verschieden Arten der Bihu-Feierlichkeiten miterlebt: Am ersten Tag ein Ritual zu Ehren eines Kalbes, vielleicht stellvertretend als Ehrbezeugung gegenüber der Natur, der Landwirtschaft. In den nächsten Tagen trafen wir immer wieder Musik- und Tanzgruppen in den Strassen, alle Mitwirkenden in den traditionellen Trachten gekleidet.

Ganz anders als vergleichbare Feste in westlichen Kulturen (oder auch beim indischen Holi-Fest im März, s. sep. Artikel) spielt Alkohol keine Rolle.

Bihu als Ritual zugunsten der Natur

Wir verbrachten ein paar Tage in einer familiären Bungalow-Anlage am Rande des Kaziranga-Nationalparks (s. Artikel von Bellazmira). Da wir uns mit der Familie sehr gut verstanden, wurden wir eingeladen, dem Bihu-Ritual beizuwohnen.

Ein von einem Auto angefahrenes Kalb mit kompliziertem Beinbruch wurde von der Familie in Pflege genommen. Diese Kalb stand dann im MIttelpunkt des Rituals.

 

 

Als Abschluss führte Madhumita, die Schwester des Besitzers (?) einen Bihu-Tanz auf. Wie man im Video oben unschwer erkennen kann, machte sie das nicht zum ersten Mal. Sie gehört, wie tausende AssamesInnen,  einer Bihu-Tanzgruppe an.

Bihu als Familien- und Strassenfest

Die nächsten Tage lädt man Freunde und Familienangehörige zum Essen ein, und Musik- und Tanzgruppen in traditionellen Festkostümen beleben das Strassenbild. 

Die Gruppen besuchen auch Geschäfte und werden nach ihrer Darbietung von den Besitzern zu einem Snack eingeladen und erhalten einen kleinen Geldbetrag. Als einzige AusländerInnen weit und breit wurden wir einmal auch eingeladen.

 

 

Als Gäste erhalten wir einen Schal in den traditionellen Mustern der Landesgegend. Dies ist auch bei andern Einladungen so. Bis jetzt haben wir schon 12 Schals erhalten.

Die Bihu-Gruppen bestehen überwiegend aus Jugendlichen und Kindern. Wir treffen aber auch auf ältere Semester und Familengruppen, die genauso begeistert und engagiert feiern.

Am Schluss einer Performance wird (wie hier am Ende des Videos) vom Geschäftsinhaber/der Geschäftsinhaberin ein Obolus in eine grosse Schale gelegt, mit einem Tuch verdeckt und der Gruppe überreicht, welche sich artig bedankt und weiter zieht.

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